SCHULZENTRUM
1. BAUABSCHNITT
Friedrich-Gottlob-Keller-Oberschule, Lutherplatz 6
Durchführungszeitraum | 04/2009−04/2015 (Gesamtbauzeit) |
Eigentümer | Stadt Hainichen |
Förderprogramm | SDP „Denkmalschutzgebiet Altstadt“ |
Fördersumme | 12.765.895,41 Euro |
Der Schulstandort befindet sich direkt im Stadtzentrum und stellt durch seine zentrale Lage und die günstigen Verkehrsanbindungen eine vorteilhafte Situation für die Schüler, Eltern und Lehrer dar.
Im Zuge der Entwicklung des Schulzentrums Hainichen wurden die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude durch Umnutzung und Modernisierung wieder einer dauerhaften Nutzung zugeführt. Die Außenanlage, der 4. Bauabschnitt, erfährt eine gemeinsame Nutzung und wurde mit Freizeit- und Spielflächen für die Oberschule, die Grundschule und den Hort angelegt.
Durchführungszeitraum | 04/2009−2011 |
Eigentümer | Stadt Hainichen |
Planer/Projektierungsbüro | Dipl.-Ing. Jan Brückner / Büro für Altbausanierung-Baudenkmalpflege Hainichen |
Förderprogramm | SDP „Denkmalschutzgebiet Altstadt“ |
Gesamtkosten | 3.513.121,75 Euro |
Fördersumme | 3.367.188,64 Euro |
Sieben Jahre nach dem Stadtbrand war es endlich soweit, und die Stadt legte den Grundstein für ein neues Schulgebäude auf dem Pfarrfeld. Nachdem es 1841 bezogen wurde, bestand schon wenige Jahre später dringender Bedarf für eine Erweiterung des Gebäudes. 1855 wurde ein weiterer Flügel errichtet und das Schulgebäude erhielt seine heutige Größe. Die Einwohnerzahl der Stadt Hainichen stieg in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stark an, sodass 1872 ein weiterer Schulhausneubau gegenüber dem erst 30 Jahre zuvor errichteten Gebäude eingeweiht wurde, der wiederum 1887 bis 88 eine Erweiterung um einen Aulaflügel erhielt. Der vorgesehene dritte Flügel wurde nicht mehr gebaut.
Erst mit der Schließung des Gellert-Gymnasiums, das von 1992 bis 2005 bestand, wurde das Gebäude, dessen Teile 1872 und 1888 eingeweiht wurden, für fünf Jahre nicht mehr als Schulgebäude genutzt.
Der Hainichener Stadtrat entschloss sich, in das ungenutzte Gymnasiumsgebäude die Oberschule zu etablieren. Dazu benötigte man jedoch auch das Gebäude der ehemaligen Grundschule, um den Platzanforderungen einer dreizügigen Schule gerecht zu werden. Gleichzeitig bestand dringender Bedarf an größeren Kapazitäten bei der Hortbetreuung und die Grundschule benötigte ja auch ein neues Domizil. Die Lösung für das Problem sollte die Einbeziehung der ehemaligen Fabrikanlage F. G. Beyer sein, die direkt neben dem alten Schulstandort lag.
Durch eine komplexe Instandsetzung der Immobilie konnte das Platzproblem langfristig gelöst und ein städtebaulicher Missstand beseitigt werden.
Es entstand in dem alten Gebäude eine modern ausgestattete Schule. Die Inneneinrichtung und Gestaltung wurde von dem Büro für Design und Innenarchitektur „Atelier n. 4“ aus Niederwiesa geplant. In den Kabinetten und Klassenzimmern stehen interaktive Tafeln, die ganz neue Möglichkeiten für die Arbeit im Klassenzimmer zulassen. In zeitgemäßer Architektursprache verbindet ein Glasriegel die beiden Gebäude des Schulstandortes. Diese werden komplett von einer Wärmepumpenanlage beheizt, der größten ihrer Art in Deutschland für ein Schulgebäude. Am 29. Oktober 2010 lud die Oberschule zum „Tag der offenen Tür“ ein.
Mit Inbetriebnahme der neuen Grundschule kann die Oberschule über einen Heizkanal von der in der Grundschule installierten Pelletheizung mit versorgt werden, um die gesamte Heizungsanlage auch bei anhaltenden Frostperioden noch effektiver zu betreiben. Die Oberschule wurde barrierefrei angelegt. Mit einem Aufzug erreicht man alle Etagen des 2011 fertiggestellten Schulhauses.
Die Klassen- und Fachräume sind modern und technisch auf dem neuesten Stand. Interaktive Tafeln und mobile Computer, ansprechende Klassenräume sowie Schließfächer für die Schüler bilden optimale Grundlagen zum Lernen.
Im aktuellen Schuljahr werden 458 Schüler in 18 Klassen von 30 Lehrern unterrichtet. Durchschnittlich sind es zurzeit 26 Schüler pro Klasse. Durch steigende Schülerzahlen ist auch die Erhöhung der Klassenstärke nicht zielführend, es muss schon heute durch geeignete Maßnahmen eine nachhaltige Erhöhung der Platzkapazität geplant werden.
2. Bauabschnitt
DRK Hort "AlberTina", Gellertstraße 2
Durchführungszeitraum | 11/2009−12/2014 |
Eigentümer | Stadt Hainichen |
Planer/Projektierungsbüro | Bauprojekt GmbH Hainichen |
Förderprogramm | SDP „Denkmalschutzgebiet Altstadt“ |
Gesamtkosten | 3.618.251,39 Euro |
Fördersumme | 3.419.781,60 Euro |
Friedrich Adolph Beyer baute 1884 eine neue, moderne Fabrikantenvilla und sein Sohn, der Stadtrat Adolph Alfred Beyer, ließ vom Baumeister Anton Bartsch 1901 das Wohnhaus erweitern.
Dabei wurde Rücksicht auf den benachbarten Altbau genommen, besonders was die Geschosshöhen betraf. Auf dem Gelände befand sich noch das vormalige alte Wohngebäude, welches nun auch als Büro und Lager genutzt wurde.
Es entstand ein hochwertiges Wohnhaus im Jugendstil. Besonders die Gestaltung der Innenräume erfolgte erstrangig. Die historischen Tapeten, Wandmalereien und Kachelöfen kann man heute noch bewundern, da wesentliche Teile erhalten sind.
Umbau / Umnutzung
1968 | Abbruch Hintergebäude |
1973 | VEB Technische Gewebe Hainichen |
1976 | VEB Technische Textilien Meerane |
um 1985 | Abbruch des Schmuckgiebels |
3. Bauabschnitt
Eduard-Feldner-Grundschule, Gellertstraße 4
Durchführungszeitraum | 11/2009−04/2014 |
Eigentümer | Stadt Hainichen |
Planer/Projektierungsbüro | LAI Liebold Architekten & Ingenieure Hainichen |
Förderprogramm | SDP „Denkmalschutzgebiet Altstadt“ |
Gesamtkosten | 5.799.602,44 Euro |
Fördersumme | 4.635.481,29 Euro |
Die 1802 gegründete Flanellfabrik des Tuchmachermeisters Friedrich Gottlob Beyer begann zunächst bescheiden und wurde von seinem Nachfahren Friedrich Adolph Beyer weitergeführt.
Der Stadtrat und Wollwarenfabrikant Adolph Alfred Beyer heiratete im Jahre 1875 Amalie Neumann. Sie brachte ein großzügiges Vermögen mit in die Ehe, womit im Jahre 1877 der Bau des Fabrikgebäudes finanziert werden konnte.
Anfangs wurde an Handwebstühlen gearbeitet. Im Websaal standen dann leichte Webstühle mit Oberschlag (Hodgson-Stühle) und Transmissionsantrieb über Ledertreibriemen. Später schaffte man dann mechanische Webstühle der Chemnitzer Firma Schönherr an, nachdem der Dampfbetrieb Einzug hielt, auf welchen bis 1983 produziert wurde. Der noch stehende Schornstein wurde 1890 errichtet.
Ab 1950 begann man in der Firma, als einziger Hersteller in der DDR, mit der Produktion von Staubsaugerbeuteln und erfreute sich unter anderem riesiger Exportlieferungen in die damalige UdSSR.
Am 23. April 1972 wurde die Firma F. G. Beyer durch das sozialistische System der DDR zwangsenteignet und unter dem Namen „VEB Technische Gewebe- und Konfektion“ fortgeführt und am 1. Januar 1975 dem VEB Kombinat Technische Textilien Meerane zugeordnet.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde am 1. März 1991 der Betrieb unter dem Namen „F. G. Beyer GmbH“ wieder privatisiert. Klaus Keller, dessen Mutter Ingrid Amalie Keller (geb. Beyer) ist, die Tochter des ehemaligen Fabrikbesitzers Adolf Wilhelm Beyer, führte den Familienbetrieb fort.
2009 wurde die Umnutzung des Areals beantragt und im August 2014 nach fünf Jahren Bauzeit eine moderne Grundschule eingeweiht.